Allgemein

1998 wurde die Stiftung Sammlung Kamm mit Sitz in Zug (Schweiz) gegründet. Sie hält eine grosse Kunstsammlung mit Werken vorwiegend österreichischer Kunst aus der Zeit der Wiener Moderne. Die Stifter waren die beiden Nachkommen des Sammlerpaars Fritz Kamm (1897 – 1967) und Editha Kamm (1901 – 1980), nämlich Peter und Christa Kamm, sowie die Ehegattin von Peter Kamm, Christine Kamm-Kyburz. Der Stiftungszweck der Stiftung Sammlung Kamm sieht vor, den Stiftungsbestand in Form von Kunstwerken und Dokumenten im Kunsthaus Zug als Dauerleihgabe zu beheimaten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In regelmässigen Abständen zeigt das Kunsthaus Zug Teile der Sammlung der Stiftung Sammlung Kamm in Ausstellungen und Sammlungspräsentationen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Ebenfalls im Stiftungszweck vorgesehen sind befristete Leihgaben an Museen im In- und Ausland.

Der Aufbau der einstigen Privatsammlung fand insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren statt. Die engen freundschaftlichen Bande zwischen Fritz und Editha Kamm und dem österreichischen Bildhauer Fritz Wotruba und seiner Gattin Marian bildeten den Ursprung der Sammlung. Fritz Wotruba war massgeblich am Aufbau der Sammlung beteiligt. Peter, Christa und Christine Kamm haben die Sammlung später punktuell ergänzt.

Die Stiftung verfügt über die grösste Kollektion von Werkgruppen der Wiener Moderne ausserhalb Österreichs in Europa. Neben Werken der bildenden Kunst liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Arbeiten der angewandten Kunst, insbesondere der Wiener Werkstätte. Zusätzlich zur Wiener Welt befinden sich Werkgruppen der wichtigsten Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts im Besitz der Stiftung Sammlung Kamm. Arbeiten des französischen Kubismus und des deutschen Expressionismus dokumentieren den regen künstlerischen Austausch in Europa und fächern die kulturellen Wechselwirkungen zwischen Wien um 1900 und der anbrechenden Moderne auf. Mittlerweile besitzt die Stiftung Sammlung Kamm über 400 Werke, unter anderem von Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Herbert Boeckl, Richard Gerstl, Josef Hoffmann, Otto Wagner, Henri de Toulouse-Lautrec, Fernand Léger, August Macke, Franz Marc und Fritz Wotruba.